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Eleganz – ist die Kunst, dasselbe anders zu tun.

Sogar im Bankenumfeld werden Dresscodes gelockert, wie ein Artikel im 2018 im
20 Minuten berichtete und meine Meinung dazu wissen wollte. Das Teambild der Bank gleiche eher einem Gruppenfoto einer Sekte, meinte ein Bekannter von mir…
Ein gelockerter Dresscodes ist nicht abhandelbar an ein Paar uniformierten Turnschuhen, T-Shirt rein, Hemd raus, so dass es am Ende auch noch elegant und professionell wirkt. Die 167 Kommentare zu diesem Artikel zeugen allerdings davon, dass dieses Thema etwas grösser ist als ein Paar Turnschuhe. Fast jede Meinung ist vertreten von Kleidung zählt keinen Deut bis zu ohne Anzug geht gar nix.
Vom vemeintlichen Immer-und-überall-Turnschuhtragen heute, dürfte man nämlich den Eindruck erhalten, Kleiderreglen und Dresscodes seien tot. Soweit sind wir allerdings noch nicht. Derzeit werden aber Schritte in diese Richtung deutlich erkennbar.

https://www.20min.ch/finance/news/story/Jetzt-kommt-der-Banker-in-Turnschuhen-24172172

Das Thema Kleidung betrifft uns alle! Jeden Tag fällen wir eine modische Entscheidung – ob wir es wollen oder nicht – und machen damit eine klare Aussage zu unserer Person. Und gerade dort liegt die Herausforderung! Freiheit in der Auswahl von Kleidung heisst nicht, dass der Umgang mit ihr einfacher wird. Was für den einen kreativer Schöpfungsakt, ist für den anderen die verwünschteste Stunde am Tag – vor dem Schrank – und man wäre nur deshalb schon gut bedient von einem Dresscode; er nimmt viele Entscheidungen ab und gibt Sicherheit auch ohne angeborenen Kreativkopf, angemessen durch den Tag hindurch zu kommen. Interessant die Tatsache auch, dass Firmen nach einer versuchten Lockerung ihres Dresscodes wieder zu strikteren Vorgaben zurück kehren mussten; man stellte fest, dass der individuellere Umgang mit Kleidung in Verbindung mit einem professionellen Auftritt doch etwas anspruchsvoller ist für den Einzelnen als erwartet…

Auf der anderen Seite werden immer mehr Stimmen stark, strenge Kleiderregeln im Businessumfeld der New Economy seien nicht mehr zeitgemäss. Der heutige Brainworker will kraft seiner Idee ganz nach oben kommen und nicht wegen seines teuren Anzugs! Und auch bei den Damen ist eine Trendwende erkennbar in Richtung individueller, „anzugsgerechter“ Business-Look ohne Anlehnung an die männerdominierte Anzugsszene.

Wir können uns fragen, ob das Erscheinungsbild tatsächlich matchentscheidend ist. Ein überzeugender Auftritt ist immer ein Zusammenspiel zwischen Wesensart, persönlichem Stil und Umgangsformen. Wenn diese im Einklang miteianander sind, ist man eher bereit, einer Idee zu glauben, ein Produkt zu kaufen – das ist ein Fact! Kein äusserlicher Eindruck hält aber Stand, wenn eine minderwertige Qualität von Konzept, Produkt oder Dienstleistung folgt. Auch das ist klar!

Auch beim kaufmännischen Verband war das Thema „Wie kleide ich mich im Business richtig heute“ kürzlich im Gespräch:

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Die Textilindustrie bildet einen eindeutigen Trend zur entspannteren Businessmode ab; die Klassik lernt von der Sportswear; Viele Hemden haben Stretch-Beimischungen oder sind aus technischen Stoffen gefertigt, die Anzüge sind so leicht und dehnbar wie nie, und manche sind bereits aus denselben Stoffen genäht wie Jogginganzüge. Allerdings stellen solche Anzüge (hohe) Anforderungen an die Figur. Und nicht jeder Typ Mensch ist gemacht für eine derart modische Ausführung von Anzug. Manche sehen schlicht lächerlich darin aus. Mit klassischen Anzügen können körperliche Imperfektionen zudem besser ausgeglichen werden. Auch Turnschuhe zum Anzug kann noch lange nicht jede und jeder tragen. Ich denke nicht, dass wir in zehn Jahren alle in Jogging-Anzügen unsere Sitzungen abhalten werden. Aber es dürfte sich zusehends ein entspannterer, bequemer und gleichwohl eleganter Dresscode durchsetzen: Smart Business heisst dieser und oft geht es hier einfach darum, die schönen Stücke zu finden, passend zum persönlichen Stil, stimmige Kombinationen zusammenzustellen, eine etwas diversifiziertere, aber funktionale Garderobe aufzubauen. In einer Stilberatung oder einem Personal Shopping können diese Kompetenzen angeeignet oder verfeinert, die geeigneten Adressen dazu entdeckt werden. Es besteht also auch im Zuge der Verbannung von Uniformierungen viel Hoffnung darauf, die verwünschte Stunde am Morgen zu einer Mit-Gold-im-Mund zu wenden! 😉

Den Übergang zu einem lockereren Business Dresscode in Firmen über ein Paar uniformierte Turnschuhe und Krawatte-weg abzuhandeln, halte ich allerdings für keine gute Idee, wie das Bild im 20 Minuten zeigt. Dieser Schritt will gut begleitet sein, um das Corporate Image zu halten und glaubwürdig zu bleiben! Mein Credo dabei heisst: Eleganz – die Kunst, dasselbe anders zu tun…

 

 

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